Wie Anfang der Woche auf ‚Anime News Network‘ zu entnehmen war, hat sich der amerikanische Anime und Manga-Publisher Bandai Entertainment dazu entschlossen, sein Distributionsgeschäft auf dem US-Markt komplett einzustellen. Wie der Präsident der Firma Ken Iyadomiim Interview mit ‚Anime News Network‘ bekannt gab, wurde diese Entscheidung von Seiten des japanischen Mutterkonzerns Bandai Visual getroffen. Somit wird der Publisher ab Februar diesen Jahres keine neuen Titel mehr veröffentlichen.
Titel, die noch mit einer Veröffentlichung für den Februar terminiert sind, werden allerdings noch erscheinen. In vielen Fällen handelt es sich dabei um den Abschluss der jeweiligen Serie, wie beispielsweise die Anime Legends-Variante von „Code Geass: Lelouch of the Rebellion R2“, hierzulande bei Kazé erhältlich, die zweite Complete Collection von „Mobile Suit Gundam“ oder die letzten Volumes von „Tales of the Abyss“ und „The Girl who Leapt through Space“ – hierzulande durch Beez vertrieben. Titel, die allerdings von Bandai über den Februar hinaus angekündigt sind, wurden komplett gestrichen und deren Rechte wieder an die japanischen Lizenzgeber zurückgegeben. Konkret sind folgende Titel betroffen:
- Anime:
- „Turn A Gundam“
- „My Ordinary Life“ („Nichijou“)
- „Gosick“
- Manga:
- „Code Geass: Renya of the Darkness“
- „Code Geass: Lelouch of the Rebellion R2“-Romane
- „Mobile Suit Gundam 00: Second Season“-Romane
- „Tales of the Abyss: Jade’s Secret Memories“
- „My Ordinary Life“ (Nichijou)
- „Lucky Star: Bom Bom Kagabom“
- „Gurren Lagann“ Band 7
- „Kannagi“ Band 4 – 6
- „Mobile Suit Gundam 00I“
In Zukunft plant das Unternehmen sich als Sublizenzgeber auf dem amerikanischen Markt zu etablieren, und somit die Lizenzen von Bandai Visual-Titeln an andere amerikanische Publisher weiterzuverkaufen, ähnlich dem Abgang von Geneon USA 2007, inklusive der Online-Distribution sowie der Vermarktung von dazugehörigem Merchandise. Anders als Geneon kündigte Bandai aber an, von seinen Titeln auch nach Februar neue Einheiten produzieren zu wollen, solange der Bedarf dafür besteht. Im Zweifelsfall werde bis zum Auslaufen der jeweiligen Lizenzen nachgepresst.
Zudem wurde heute ebenfalls durch ‚Anime News Network‘ bekannt, dass Bandais europäisches Tochterunternehmen Beez Entertainment vorerst ebenfalls keine neuen Titel mehr veröffentlichen wird. Das Unternehmen mit Sitz in Frankreich veröffentlicht viele der aus dem Bandai Entertainment-Portfolio stammenden Titel auf den europäischen Markt, so auch auf dem deutschen. Ob dies nun ferner konkret bedeutet, dass auch Beez Entertainment seine Pforten komplett schließen wird, ist aktuell noch unklar, ebenso was mit den Beez Lizenzen und noch geplanten Titeln wie beispielsweise „Night Raid“ (wir berichteten), passieren wird, sollte es dazu kommen. Wir halten Euch auf dem Laufenden.
[Update] (09.01.12): Laut einem Bericht des französischen Online-Magazins ‚Total-Manga‘ schloss Beez bereits am 02. Dezember 2011, ohne offizielle Ankündigung, seine Pforten und hatte zuletzt nur noch zwei Festangestellte-Mitarbeiter, welche die Geschäfte am laufen hielten. 2010 ging zudem die Rentabilität des Unternehmens um 671.200 € zurück.
