Johannes aus unserem Team war Anfang Oktober auf der NiCon. Was er erlebt hat.

© NiCon e.V.

Johannes aus unserem Team war Anfang Oktober auf der NiCon. Was er erlebt hat.

 

Die NiCon, kurz für Nippon Island Convention, findet schon seit 2005 jährlich im Raum Hannover statt und hat sich so schon neben einigen anderen Veranstaltungen als eine der kleineren, gemütlicheren Cons in Deutschlands etabliert. Während sie letztes Jahr noch im Freizeitheim Vahrenwald stattfand, wich sie aufgrund von Größenproblemen auf das Freizeitheim Ricklingen aus. Da dies der Besuch meiner ersten Convention war und somit natürlich auch der ersten NiCon könnte ich den Wechsel der Räumlichkeiten im Normalfall nicht kommentieren. Allerdings war ich das ganze Wochenende in Begleitung des schon etwas Con – erfahreneren TMSIDR, welchen einige von seinem Blog SOS – Brigade kennen sollten, und am Samstag stießen JimmPantsu und Oldsql dazu. Diese erweiterten nicht nur meinen Horizont im Laufe der Con, sondern ermöglichten mir einen etwas besseren Blick auf diese zu werfen und in gewisser Art und Weise den Vergleich zu anderen Conventions zu ziehen. Hierfür herzlichen Dank.

 

Doch zurück zu der Location. Ich fand sie etwas ungünstig. So war der Festsaal sehr ungeeignet gelegen. Um diesen zu erreichen musste der eigentliche Bereich der Con verlassen, dann ein Restaurant durchquert und eine Treppe erklimmt werden an der noch einmal das Ticket kontrolliert wurde. Dies führte dazu, dass man nicht nur am eigentlichen Bereich der Convention sein Ticket vorzeigen musste, sondern auch beim Erreichen des Festsaals. Des Weiteren störte auch ein wenig die Lage des Freizeitheims, welche nur einen Spielplatz zum Ausruhen außerhalb des Con-Gebäudes ermöglichte, das Freizeitheim Ricklingen hingegen war jedoch an einem Park gelegen. Dies spielte eine ganz besondere Rolle dieses Jahr, da für den Monat Oktober ein einfach herrliches Wetter von über 20° C herrschte und sich das entspannen außerhalb dementsprechend einfach anbot. Nichtsdestotrotz genossen viele Con Besucher das Wetter und entspannten auf dem Spielplatz, was doch zu einer sehr witzigen Atmosphäre zwischen staunenden Kindern und tanzenden Vocaloid-Cosplay’s führte.

 

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Doch was bot die NiCon denn so ihren Besuchern im Innenbereich an? Im Erdgeschoss in der Nähe des Haupteinganges befand sich ein kleiner Bring and Buy Stand der so manchen Menschen glücklich machen konnten. Neben ein paar Dōjinshi’s konnte der gewollte Käufer Figuren und viel weiteres Anime-Bezogenes Gut erwerben und so dem einen oder anderen Otaku finanziell unter die Arme greifen. Im gleichen Stockwerk befand sich auch der Games Room, in dem sich Con-Besucher in virtuellen oder virtuell unterstützen Tanz-, Beat’em up – und „Pokémon“ -Duellen messen. Wer sich geschickt genug am Gamepad fühlte konnte auch an dem Games-Turnier teilnehmen und den ein oder anderen Preis gewinnen. Im Video- / Foto-Raum wurde, wie der Name schon sagt, Anime gezeigt und auch Fotoshootings durchgeführt. Neben zwei Workshop-Räumen und einem Synchronisation’s-Workshop-Raum befanden sich im Erdgeschoss auch eine Chill-out-Zone mit Manga-Bibliothek und Animexx-Stand und der Ausstellungsraum mit Austellern wie Modelkit Heaven, der Deutsch Japanische Freundeskreis Hannover und einem Go- / Trading-Card – / Mahjong-Bereich. Weiter ging es im Untergeschoss in dem sich der Händlerbereich und der Karaoke Raum befand, welchen ich leider nie besuchte. Im Händlerbereich boten neben dem Hauptsponsor Comix auch einige anderen Händler ihre Ware an und ließen so manches Portemonnaie schmaler werden. Doch leider bot ein Händler wohl auch gefälschte Waren an und sorgte bei mir und meinen Mit-Besuchern der Con für den einen oder anderen Lacher bei näherer Betrachtung der Ware.

 

Im Festsaal traten neben vielen Showgruppen auch Sängerinnen wie Suika und Shiroku auf. Dort fanden auch die Cosplay-Wettbewerbe, das Anime Quiz, das Con-Luder, die Versteigerungen und natürlich die Siegerehrungen statt. Die erste Showgruppe die ich mir anschaute war Shi-Kai mit ihrer „Die Melancholie der Haruhi Suzumiya“ Show und ihrer Interpretation des Märchens von Rotkäppchen. Mit ihrem eigenem Charme zauberten die drei Mädchen der Showgruppe mir das ein oder andere Lächeln aufs Gesicht. Besonders die Darstellung der Mikuru empfand ich als sehr gelungen, leider fehlten Kyon und Itsuki um das richtige Haruhi Gefühl aufkommen zu lassen. Die Showgruppen Revolution Smile, mit einer Geschichte über ein Königreich des Tanzes und deren Befreiung durch Auserwählte, und die Para Para Connection, mit ihrer eigenen Version eines Detektiv x Samurai Crossover’s, konnten nicht zu mir durchdringen und ließen mich leider eher kalt. Die Vorschau der Para Para Connection auf ihr kommendes Vocaloid Programm mit aufwendiger Tanzchoreografie und einer sehr guten Garderobe gewann jedoch mein Interesse und ich bin schon gespannt sie mir nächstes Jahr auf einer der Conventions anschauen zu können.

 

Ein besonderes Highlight für mich war das Anime-Quiz. Dies nicht nur weil ich mit den oben genannten Herren teilnahm, sondern auch aufgrund der interessanten Fragen und dem Aufbau des Quizzes. Um die Fragen zu beantworten fehlten jedoch die Buzzer, stattdessen musste jede Gruppe einen Läufer wählen, der sich bemühen musste einen Mikrofon-Ständer auf der Mitte der Bühne als erster zu erreichen. Wenn eine Gruppe falsch antwortete erhielt sie Punktabzug. Mit steigender Schwierigkeit der Fragen stiegen auch die zu gewinnenden / verlierenden Punkte. Dies erhöhte den Nervenkitzel und verhinderte vorschnelle Antworten. Die Mischung aus sportlicher Betätigung und geistigen Anstrengungen führte zum einen oder anderen Werfen der Gruppenläufer und auf jeden Fall für viel Spaß.

 

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Als sehr spaßig gestalte sich auch die Versteigerung. Neben alten Fundsachen aus dem letzten Jahr verlosten die Veranstalter auch so manch anderen Krimskrams für den einige Personen schon ziemlich viel Geld ausgaben. Der Verkaufsschlager der Versteigerung waren jedoch die Tragekisten der Versteigerungsartikel, nicht die Artikel an sich. So ging aller mögliche „Schund“ in andere Hände über, nur eine „Afro Samurai“-DVD blieb unversteigert, was sich nebenbei als einer der einzigen vernünftigen Artikel der Versteigerung entpuppte. Aber auch hier habe ich mich belehren lassen, dass dies eine Eigenheit von Con’s sei.

 

Es gab drei Cosplay-Wettbewerbe die sich wie folgt aufteilten: Japanisches Cosplay, Einzel-& Paar – Cosplay und Gruppen Cosplay. Eindrücke hierzu könnt ihr meinen Bildern entnehmen. Schade allerdings war die geringe Beteiligung an den Wettbewerben. Dies führte nicht nur dazu, dass nur zwei Gruppen eher spontan am Gruppen Cosplay teilnahmen, sondern auch dazu, dass diese zwei Gruppen auch gewannen.

 

Aus den ganzen Wettbewerben stach doch einer für mich sehr hervor. So konnten Teilnehmer des Synchro-Workshops von Crimson Studio mit ihren Synchroclips in drei verschiedenen Bereichen, aufgeteilt in männlich und weiblich, teilnehmen. Die Clips der Gewinner wurden dann im Rahmen der Siegerehrung gezeigt und einige dieser waren wirklich sehr gut. Dies empfand ich als eine sehr interessante und vor allem auch unterhaltende Idee.

 

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Kommen wir nun zum wohl bekanntesten und auch beliebtesten Teil der NiCon, dem sogenannten Con-Luder. Das Con-Luder ist so etwas wie ein Cosplay-Wettbewerb, der Titel und der Fakt, dass Teilnahme und Zuschauen erst ab 18 Jahren zugelassen ist und dies auch kontrolliert wird sagt jedoch einiges über das Konzept dieses Wettbewerbs aus. Hier wird etwas mehr gezeigt, etwas mehr gesagt und auch sehr viel gelacht. Neben einer Gummipuppe und ihrem Puppenspieler, welche dieses Jahr definitiv der Publikumsliebling war, gab es noch so einige freizügigere Highlights bei denen jeder doch zumindest geschmunzelt haben mag.

 

Mit ihrem kleinen und familiären Charme machte die NiCon doch schon etwas her. Man merkt, hier kennen sich die Leute, hier fühlen sie sich wohl. Das Programm war gut und bis auf einige technische Schwierigkeiten sehr gut ausgeführt, die aber vom Technikteam mit Witz und Charme überspielt wurden und so zu einigen Lachern führten.

 

Trotz allem wirkte die NiCon leider sehr leer. Woran das lag? Ob es nun an der gleichzeitig stattfinden NiSa-Con in Braunschweig lag oder dem Wechsel der Location kann ich nicht sagen, da mir keine Besucherzahlen vorliegen. Diese Leere machte sich jedoch sehr im Festsaal, dem Con-Feeling und dem doch eher mageren Cosplay bemerkbar. Ich hoffe, dass die NiCon im Con-Brachland Niedersachsen länger erhalten bleibt und mir und meinen Kumpanen und vielleicht auch Euch noch das ein oder andere ermunternde Wochenende ermöglicht.

 

Ich bedanke mich besonders bei der NiCon für die Bereitstellung eines Pressetickets und der Ermöglichung meines ersten Con-Besuches.

 

Fotos: © by Johannes Marschallek • OtakuTimes.de

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